Klima-(Sinnes-)Wandel
Wir wussten ihn lang nicht zu schätzen –
den Garten tat er uns benetzen.
Das nahmen wir hin,
nie kam uns in‘ Sinn,
ihn dafür zu loben –
die Sonne hoch droben,
die wollten wir sehen,
die Wäsche sollt‘ wehen
im Sonnenschein,
so sollt‘ es sein.
Dann blieb er aus, feucht-fröhlicher Kumpel,
im Garten, da taten die Blätter verkrumpeln.
Es wurde so heiß,
es rann uns der Schweiß.
Kaum etwas wollt‘ sprießen,
wir fluchten beim Gießen.
Braun wurd‘ der Rasen
und in den Vasen
kein‘ Blümelein –
sie gingen ein.
Die Sehnsucht stieg nun nach Feuchtigkeit,
nach tropfend-frischer Leichtigkeit:
„Wolken, kommt her!
Wir lieben euch sehr!
Weckt uns mit klopfen
köstlicher Tropfen!
Alles ist trocken –
so lasst euch doch locken!
Seht uns’re Pein!“
erklang unser schrei’n.
So seh’n wir erst jetzt leicht verlegen:
Es regt sich der Segen im Regen.
© Nellie Elliot